Wissenswertes
Kleidung
Tanzfiguren

Beschreibung der historischen Kostüme

Tänzer Tänzer


Der Schäfflertänzer, dessen grüne Schlegelkappe und die rote Jacke am Kragen nur ein breiter Silberstreifen ziert. Er trägt unter der weißen Weste einen kompletten Lederschurz (die typische Arbeitsbekleidung des Schäfflers), der am linken Oberschenkel zu einem Dreispitz heraufgeschlagen wird, damit er beim Tanzen nicht stört. Er trägt eine schwarze Pestschleife, ein Pestband und eine Schärpe mit dem bayrischen Wappen und dem Zunftwappen der Schäffler (die beiden Löwen tragen die Wittelsbacher Krone).


Charge (Vortänzer, Reifenschwinger, Fähnerich)


Die Chargen unterscheiden sich zum einfachen Schäfflertänzer dadurch, dass sich an seinem Kragen und an seiner Schlegelkappe eine zweite Silberborte befindet, die ihn als Chargen auszeichnet. Außerdem trägt der erste Vortänzer ein Zepter mit den Stadtfarben der Stadt München (gelb-schwarz) und der zweite Vortänzer ein Zepter mit einer weiß-blauen Fahne für das Land Bayern.
Die Chargen, das sind die Verantwortungsträger, die den Tanz und die Gruppe führen.
Charge


Kasperl Kasperl (auch ein Charge)

Bei den Hanswursten, also den Kasperln, die es seit 1802 in doppelter Ausführung im Schäfflertanzgeschehen gibt, wurde seither am Aufbau ihres Kostüms nichts mehr verändert. Die Farben der Rauten des Kostüms sind eine Mischung aus den Münchner Stadtfarben, den Landesfarben von Bayern und der Farbe der Schäfflerjacke und der Schlegelkappe eines Tänzers.
Die kleine Holzfigur, unter der sich schwarze Schminke befindet, am Gürtel des Kasperls erinnert an die Gretl mit der Buttn. Sie war eine Bauersfrau (ein Symbol), die während der Pest und nach deren Abklingen, Eier, Butter und andere Lebensmittel in die Stadt brachte. Sie wurde von den auf den Straßen tanzenden Gesellen der Schäfflerzunft einbezogen. Mit der Schminke schwärzen die Kasperl die Nasen der umstehenden Zuschauer. Dies soll an den schwarzen Tod erinnern, aber auch Glück bringen.